Bewirbt sich heutzutage ein wechselwilliger Arbeitnehmer bei den großen Firmen, hat er relativ oft relativ schnell eine Absage im Postfach. „Wir danken Ihnen für Ihr Vertrauen und wünschen Ihnen für Ihren weiteren Lebensweg alles Gute.“ „Aha, danke schön. Ich euch auch.“

Die sagenhafte Geschwindigkeit in der Korrespondenz wird durch Algorithmen erreicht, die den Bewerbungsportalen inne wohnen und die nach Schema F zügig alle unpassenden CVs aussortieren: Zu alt, zu jung, falsches Geschlecht, zu viele Lücken im Lebenslauf oder an den falschen Stellen. Dadurch fallen einige potentiell geeignete Kandidaten aus dem Bewerbungsprozess raus, aber das wird offenbar immer öfter billigend in Kauf genommen.

Wie sucht Ihr Euch neue Mitarbeiter aus, worauf legt Ihr wert? Muss die Vita gerade und lückenlos sein oder darf sie Ecken und Kanten, Brüche, Sprünge und andere Unperfektheiten aufweisen? Gebt Ihr solchen Menschen eine Chance? Wobei…“Chance“ mag zu kurz gegriffen sein. Vielleicht konnte sich der potentielle neue Mitarbeiter in eben einem der Lücken genau die Kenntnisse und Fähigkeiten aneignen, die für die vakante Stelle von immensem Vorteil sind? Das wissen wir erst, wenn wir mit dem Menschen gesprochen und ihn kennengelernt haben. Bekommt er diese Möglichkeit? Wenn ja, ist der Kandidat einen Schritt weiter im Bewerbungsprozess, trotz oder eben wegen seiner besonderen Historie.

Interessanter sind Menschen mit Brüchen und scheinbaren Ungereimtheiten auf jeden Fall. Finde ich jedenfalls.

Oder wie seht Ihr das?

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