oder

Schöne alte Theorien und schöne neue Erlebnisse in der Praxis

Wir kennen ihn ja noch; den großen Führungstheoretiker vom MIT, sein Werk „The Human Side of Enterprise“ und die berühmten „Theorien X und Y“.

Und weil ich den X/Y Ansatz so liebe, möchte ich kurz rekapitulieren – in meinen Worten und ein bisschen holzschnittartig.

Der Theorie X zuneigende Führer sagen: „Man kann dem Mitarbeiter nicht trauen, er sucht nur seinen Vorteil und seine Bequemlichkeit. Man muss kontrollieren, Druck aufbauen, Excel ist Key! Klare, unverhandelbare Ansagen und schärfste Kontrollen sichern den Erfolg. Zuckerbrot haben wir noch nie gegeben, dafür haben wir Peitschen in großer Anzahl und vielen Varianten. Natürlich wenden wir sie an!“

Anders der Y-Typ eines Führers: „Jeder Mensch hat Vertrauen verdient, der Mitarbeiter möchte Leistung erbringen und Verantwortung tragen. Man kann sie ihm anvertrauen und er wird sie mit ein wenig Unterstützung und Anerkennung gut ausfüllen. Der Mensch ist engagiert, eigeninitiativ und sucht gute Lösungen für sich, andere und seine Organisation.“

Klammer auf: McGregor war ein bekennender Y-er. Und er war auch der erste Business-Professor, der solche Gedanken anstellte, in der Geschäftswelt der 1950er Jahre, die von steiler Hierarchie und harter Autorität geprägt war. Klammer zu.

Gute drei Generationen später – jetzt geht’s in die Praxis und ins Nähkästchen – wir schreiben das erste Jahr von Corona, echte Begebenheiten:

Firma A: „Upps ein Lockdown! Wir müssen handeln! Wir statten alle bestehenden Arbeitsverträge weltweit mit einer HomeOffice-Option aus. Ab damit und sofort gilt’s!“

Firma B: „Home-Office geht ja wohl gar nicht, da haben wir nichts mehr unter Kontrolle und überdies brauchen wir auch noch eine Betriebsvereinbarung…“ Es ging dann irgendwie doch so ein bisschen und dieselbe Firma sagt heute: “Die Coronakrise hat bewiesen, dass unsere Mitarbeiter nicht für Home-Office geeignet sind…“ 

Was würde Douglas McGregor dazu sagen?

Und was sagen Sie dazu?

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